Blick auf die PV-Anlage.
Blick auf die PV-Anlage.

18.11.2025

Rohde & Schwarz setzt auf Nachhaltigkeit

Fernwärme, Photovoltaik und Kupferrecycling sorgen für eine umweltfreundliche Produktion im Werk Teisnach

Der Technologiekonzern Rohde & Schwarz hat seine Bemühungen um Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Standort Teisnach fortgesetzt. Mit der Installation einer neuen Photovoltaikanlage auf den Hallendächern am Firmengelände setzt das Unternehmen auf eine zukunftsweisende Energieversorgung.

Die Inbetriebnahme der 657 Kilowatt-Peak (kWp) starken PV-Anlage ist noch für 2025 geplant. Damit wird ein Teil des im Werk benötigten Stroms künftig lokal und aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Die PV-Module wurden bereits vollständig installiert. Die Anlage erstreckt sich über fünf Hallen; insgesamt sind sieben Teilflächen mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet.

PV-Anlage mit hoher Effizienz

Durch die Ausrichtung der Anlage in Ost-West Richtung kann die Energieerzeugung bereits früher am Tag erfolgen, was zu einer besseren Tagesverteilung und einer Reduzierung der Mittagsspitze führt. Die Anlage soll jährlich rund 700.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen – eine Menge, die ausreicht, um den Jahresenergieverbrauch von etwa 175 Haushalten zu decken. Der vollständige Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms reduziert den Bedarf an externer Energie am Standort und entlastet das öffentliche Versorgungsnetz.

Eine zusätzliche Photovoltaikanlage mit 49,3 Kilowatt-Peak (kWp) auf dem Zweiradstellplatz unterstützt ein intelligentes Lademanagement für den Ladepark, der mit 72 Stellplätzen und 36 Säulen ausgestattet ist und an den Säulen bis zu 11 Kilowatt (kW) Ladeleistung bereitstellt. Darüber hinaus fördert Rohde & Schwarz Teisnach die Mobilität durch überdachte und gesicherte Fahrradabstellplätze sowie durch Steckdosen zum Laden von E Bikes.

Umweltmanagement im Fokus

Um seinen Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern, setzt das Unternehmen auf die ISO-14001-Zertifizierung und beteiligt sich seit diesem Jahr zusätzlich am europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). EMAS, ein von der Europäischen Kommission entwickeltes Umweltmanagementinstrument, unterstützt Organisationen dabei, nachhaltiger zu wirtschaften und ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren. Die Teilnahme an EMAS erfordert regelmäßige Umweltprüfungen und eine öffentliche Berichterstattung über die eigene Umweltleistung.

„Wir bei Rohde & Schwarz sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und setzen uns aktiv für die Verbesserung unseres ökologischen Fußabdrucks ein“, betont Florian Bielmeier, Werkleiter in Teisnach. „Unser Ziel ist es, unsere Umweltleistung positiv weiterzuentwickeln und unsere Nachhaltigkeitsbemühungen stetig auszubauen.“

Nachhaltige Lösungen für die Zukunft

Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist die Umstellung von Erdgas auf Fernwärme aus regionaler Biomasse. Durch die Zusammenarbeit mit Probst Energy reduziert das 4,1-Megawatt-starke Heizwerk, nur einen Steinwurf vom Werksgelände entfernt, mit modernster Heiz-, Filter- und Regelungstechnik den CO2-Ausstoß um 4.000 Tonnen pro Jahr und deckt über 90 Prozent der Gebäude- und Prozesswärme ab. Die Fernwärmeversorgung liefert dabei jährlich rund zehn Millionen Kilowattstunden (kWh).

Außerdem hat Rohde & Schwarz sein Kupferrecycling in der Leiterplattenfertigung optimiert und setzt nun auf einen geschlossenen Kreislauf zur Rückgewinnung von Kupfer aus dem Ätzprozess. Die Anlage reichert das Kupfer zunächst im Ätzbad an, überführt es dann in ein ölhaltiges Medium und löst es anschließend in Schwefelsäure, wo es galvanisch als hochreines Kupfer auf Platten abgeschieden wird. Das gereinigte Ätzmedium und das aufbereitete Spülwasser werden direkt wieder in den Prozess eingespeist. Damit ermöglicht die neue Anlage eine jährliche Rückgewinnung von rund 6.000 Kilogramm Kupfer mit einer Reinheit von 99,9 Prozent.

Weitere Projekte in Planung

Neben den bestehenden Maßnahmen plant Rohde & Schwarz weitere Projekte zur Verbesserung seiner Umweltleistung. „Nachhaltigkeit ist für uns kein Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess“, erklärt Alexander Wiederer, Umweltmanagementbeauftragter bei Rohde & Schwarz Teisnach. „Wir arbeiten stetig an neuen Konzepten und Maßnahmen, um einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.“

Mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft plant Rohde & Schwarz, bestehende Kältemaschinen und Klimaanlagen mit hohem Treibhauspotenzial durch Anlagen mit Wasserkühlung oder durch Systeme zu ersetzen, die natürliche Kältemittel wie Ammoniak verwenden. Darüber hinaus wird das Unternehmen im Rahmen seiner freiwilligen Teilnahme an der Science Based Targets initiative (SBTi) umfangreiche CO2 Reduktionsmaßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette anstoßen. -gi/kh

Stefan Sitzberger beim Kupferrecycling.

Der Ladepark mit 72 Stellplätzen.

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