ML-basierte Optimierung von CSI-RS-Feedback

ML-basierte Optimierung von CSI-RS-Feedback

Mit einem Experten sprechen

Testlösungen für Mobilfunk- und Wireless-Kommunikation | KI und ML für 6G-Netze

Voraussetzungen für die Integration von KI in die Luftschnittstelle

Künstliche Intelligenz (KI) ist auch im Telekommunikationssektor in aller Munde. Die Branche steht vor der Aufgabe zu klären, wie und wo KI eingesetzt werden kann, um Effizienz und Performance zu steigern. KI soll ein zentrales Element des kommenden 6G-Mobilfunks bilden. Insbesondere ist davon auszugehen, dass 6G eine „KI-native“ Luftschnittstelle erhält.

Die Betreiber möchten mit der Einführung von KI nicht bis 6G warten. Beim Testen und Validieren von Systemen, die KI und ML (maschinelles Lernen) einsetzen, ergeben sich jedoch erhebliche Herausforderungen. Unter anderem muss sichergestellt werden, dass KI-/ML-gestützte Lösungen genauso effektiv oder effektiver arbeiten als die etablierten Verfahren, eine konsistente Performance erzielen und bei Bedarf nahtlos mit anderen KI-/ML-Modellen zusammenarbeiten.

KI-gestützte Netzoptimierung

Kürzlich haben Rohde & Schwarz und Qualcomm Technologies die branchenweit erste Implementierung von „Cross-Node“-KI/ML demonstriert. Die Zusammenarbeit zweier unabhängig entwickelter Modelle führte in einem komplexen 5G-MIMO-Szenario zu einer Steigerung des Downlink-Durchsatzes um mehr als 50 %.

Zentrale Elemente

CSI-Feedback (Channel State Information) ist für Massive MIMO-Antennensysteme von entscheidender Bedeutung, da es eine präzise Strahlformung für Hochleistungsübertragungen ermöglicht. KI/ML sollen die Systemeffizienz steigern, den Overhead reduzieren und das Benutzererlebnis verbessern – sowohl bei 5G-Advanced als auch später 6G.

Allerdings erweist sich die Optimierung des CSI-Feedbacks mittels ML als besonders anspruchsvoll, aus mehreren Gründen. Erstens sind dafür zwei Modelle erforderlich – ein netzseitiges Modell und eines auf dem Teilnehmergerät. Die beiden Modelle werden daher von unterschiedlichen Anbietern entwickelt – müssen aber dennoch eng zusammenarbeiten. Die anbieterübergreifende Interoperabilität ist somit entscheidende Voraussetzung, um das volle Potenzial auszuschöpfen. ML-basiertes CSI-Feedback verdient besondere Aufmerksamkeit, da es derzeit das einzige knotenübergreifende (Cross-Node) oder „zweiseitige“ KI-Pilotszenario ist, das von 3GPP untersucht wird.

Zusammenarbeit der Modelle

Die Arbeit der beiden KI-/ML-Modelle lässt sich mit den Codierungs- und Decodierungsprozessen beim hochauflösenden Broadcasting vergleichen: Ein komplexes Bild wird mit entsprechenden Encodern und Decodern für die Übertragung in ein kleineres Datenpaket komprimiert und auf der anderen Seite der Übertragung wieder zusammengesetzt.

In diesem Fall entwickelte Rohde & Schwarz für seinen CMX500 5G One-Box-Signalisierungstester einen ML-gestützten Decoder – dieser emulierte die Netzwerkseite. Qualcomm Technologies steuerte dagegen einen gerätebasierten ML-gestützten Encoder bei. Die beiden Unternehmen verwendeten unterschiedliche Methoden zum Trainieren ihrer Modelle. Die Modelle wurden auf Kompatibilität trainiert, indem vordefinierte Referenzmodelle als Trainingsgrundlage genutzt wurden.

Nach dem Training der Modelle wurden diese gemeinsam in einem 5G-Advanced-Szenario mit 8×4 MIMO angewendet – unter Einsatz des CMX500, der das Szenario auf das Qualcomm-Testgerät übertrug. Das Smartphone-Modell führte die Berechnungen durch, komprimierte die Ergebnisse und sendete sie zurück an den CMX500. Das netzseitige Modell nutzte diese Daten dann, um das Beamforming im Downlink zu optimieren.

ML-based CSI-RS feedback enhancements

ML-basierte Optimierung von CSI-RS-Feedback

Sehen Sie sich die Diskussion zwischen Experten von Rohde & Schwarz und Qualcomm Technologies über das gemeinsame Projekt zur Validierung von ML-optimiertem CSI-Feedback (Channel State Information) für 5G Advanced an.

Ergebnisse

Welches Resultat wurde erzielt? Eine signifikante Durchsatzverbesserung von 51 % im Vergleich zu gewöhnlichem 5G! Die Zusammenarbeit konnte somit nicht nur die Machbarkeit anbieterübergreifender KI-/ML-Implementierungen zur Verbesserung der Funk-Performance demonstrieren. Sie lieferte auch den Nachweis, dass KI-/ML-gestützte Lösungen verschiedener Hersteller effektiv integriert und getestet werden können. Für die künftige Kommerzialisierung KI-gestützter Lösungen bedeutet dies einen wichtigen Fortschritt.

Es wurde auch deutlich, wie entscheidend eine gute Partnerschaft und Teamarbeit in diesem KI-Entwicklungsstadium sind, um eine KI-Lösung für komplexe Funksysteme auf die Beine zu stellen, die echte Vorteile bietet.

Zum ersten Mal haben zwei Unternehmen der Branche gemeinsam gezeigt, wie sich ein ML-Algorithmus trainieren, implementieren und erfolgreich zum Einsatz bringen lässt. Dieser Erfolg bildet die Grundlage für künftige zweiseitige Modelle und ebnet den Weg für 6G, wenn eine KI-native Luftschnittstelle verfügbar wird.

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