Hier wurde zur Leistungsbewertung die Transportfehlerrate, im Englischen auch Block Error Rate genannt, über das Signal-Rausch-Verhältnis aufgetragen und für vier verschiedene Empfänger-Implementierungen verglichen.
Die schwarze Kurve stellt die Leistung in einem idealisierten Szenario dar, bei dem das Kanalverhalten vollständig bekannt ist. Dies repräsentiert das theoretisch erreichbare Limit. Mehr geht nicht. Die grüne Kurve gehört zum neuronalen Empfänger, orange und blau zu zwei konventionellen Implementierungen.
Bei der ersten konventionellen Implementierung wird die Kanalabschätzung mit der Methode der kleinsten Quadrate vorgenommen und anschließend einen linearen MMSE-Multi-User-MIMO-Detektor verwendet, der Interferenzen auslöscht. Dies ist die blaue Kurve. Im Vergleich zu den anderen Szenarien hat diese Implementierung eine relativ geringe Rechenkomplexität und stellt den Fall einer praktischen Basisimplementierung dar.
Die zweite konventionelle Implementierung, zu der die orangene Kurve gehört, basiert auf der Maximum-Likelihood-Schätzung. Sie ist komplexer und damit rechenaufwendiger. Der neuronale Empfänger übertrifft dieses Konzept nicht, kommt ihm jedoch sehr nahe und erfordert wesentlich weniger Rechenaufwand. Alle vier Kurven basieren auf Simulationen mit denselben Eingabedaten.
Neben den Simulationskurven sind auch Messpunkte eingezeichnet.
Hier kommen nun die Rohde & Schwarz Messgeräte ins Spiel. Wir verwenden den zuvor erwähnten Aufbau aus Signalgenerator und Messempfänger, um 3GPP 5G NR-konforme Signale zu erzeugen. Diese Daten werden in die neuronale Empfängerarchitektur eingespeist. In diesem Beispiel durchlaufen wir den SNR-Bereich, beginnend bei -1 dB. Für jeden Schritt erhöhen wir das SNR um 1 dB. Das ist in der Software hinterlegt, die den Testaufbau kontrolliert.
In der Demo nehmen wir zwei Nutzer an, die einen unterschiedlichen Kanal erfahren. In diesem Beispiel erlebt Nutzer 1 das TDL-B-Modell mit 100 ns Verzögerungsausbreitung und 400 Hz Dopplerfrequenz. Für den zweiten Nutzer war es TDL-C mit 300 ns Verzögerungsausbreitung und einer Dopplerfrequenz von 100 Hz. Die gezeigten Kurven sind der querschnittliche Durchsatz, der für das eingestellte Signal-Rausch-Verhältnis erreicht wird. In der Messung mit dem Testaufbau wird nur die (simulierte) grüne Kurve nachgemessen.